REZENSION |
Mai 2006 | |||||||||||||||||
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Kinderbuch Hilke Rosenboom: Melissa und die Meerjungfrau, Mit Bildern von Anke Kuhl, Lesezauber Carlsen Verlag, Hamburg 2006, 99 S., 7.90 Euro Die Meerjungfrauen bevoelkern neuerdings die Kinderbuchregale und kein Verlag kann es sich in diesem Fruehjahr leisten, keine Fantasygeschichte ueber diese feinfuehlig-glitschigen Zauberwesen herauszubringen. Hilke Rosenboom karikiert mit ihrer Geschichte alle Legenden, die sich um die Nixen ranken. Bei ihr werden die armen Wesen in einer Pfuetze geboren, muessen ihr klaegliches Dasein in einem Aquarium beim Chinesen fristen und haben die eigene Mutter ueber 800 Jahre nicht mehr gesehen. Sie duerfen nicht weinen, haben aber trotzdem kein kaltes Herz. Dass der Fischhaendler um die Ecke mit diesem hinterlistigen Blick so grosse Aehnlichkeit mit einem Wassermann hat, ist vielleicht auch schon aufgefallen. Warum sein Laden " Die Geheimnisse des Meeres" heisst wird allerdings auch bald klar. Das niedergeschlagene Maedchen Melissa jedenfalls kann nicht ahnen, was alles auf sie zukommen wird, als sie auf das froehliche "Huhu!" aus dem Aquarium bei Mister Fufu reagiert. Blitzschnell huepft die nur so gross wie ein Goldfisch scheinende Nixe Suessherzchen in Melissas Tasche und die Katastrophe ist perfekt. Die Nixe hat die kleine Melissa schon ziemlich lang beobachtet. Die Traurigkeit des Maedchens zieht sie magisch an, wenn sie mit ihrem Vater am Sonntag gemeinsam im chinesischen Restaurant sitzt und immer noch hofft, dass die Trennung der Eltern rueckgaengig gemacht werden koennte. Aber Melissas Vater moechte seine Tochter erneut zu einem Urlaub am Meer mit seiner neuen Freundin und ihren beiden Kindern ueberreden. Mit Suessherzchen in der Tasche hat sich Melissa jedenfalls die ganze Familie Wassermann, sechs ausgewachsene Meermenschen, nebst Seehund, eingefangen. Die tollen nun durch ihre kleine Wohnung, schauen fern, besonders gern die Einkaufssendung, in der die Fischbraeter angeboten werden, treiben sinnlose Energieverschwendungsspielchen mit dem Geschirrspueler, hoeren am liebsten das nervige Kurzwellenradio und entpuppen sich als aeusserst unbegabte Hausfrauen, die so gar nichts vom Buegeln verstehen. Melissas Mutter bekommt von all dem nassen Trubel in ihrer Wohnung kaum etwas mit, denn sie schwebt im siebten Himmel, ist blind verliebt und haengt nur am Telefon. Melissa will ihre neue hektische Familie, die sich zum Glueck mit kurzen Suesswasserduschen auch verkleinern kann, auf jeden Fall loswerden. " Hemingway und Meeresrauschen!"- Hilke Rosenboom hat sich eine leichte, wie schwungvoll "wellenschoene" Geschichte ausgedacht. Bei ihr gibt es viel zu schmunzeln, wenn die sehnsuchtsvollen Nixen zu lebenserfahrenen Freundinnen werden und die neue Familie des Vaters sich als gar nicht so uebel entpuppt.
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Belletristik | ||||||||||||||||||
Anne Chaplet: Sauberer Abgang
Dagmar von Gersdorff: Die Erde ist mir Heimat nicht geworden Joanna Trollope: Zweiter Fruehling Magdalen Nabb: Eine Japanerin in Florenz Nadja Einzmann: Dies und das und das Nicholas Shakespeare: In dieser einen Nacht Hoppel-Ich, Meine Fruehlingslektuere, Herausgegeben vom Osterhasen |
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Bilderbuecher | ||||||||||||||||||
Emily Gravett: Achtung, Wolf!
Peter Geissler: Fritzi und sein Dromedar Peter Hacks / Katja Wehner ( Ill.): Prospers Telefon The Tjong-Khing: Die Torte ist weg! Thomas Rosenloecher, Jacky Gleich ( Ill.): Das langgestreckte Wunder |
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Hoer CD's Belletristik | ||||||||||||||||||
Jugendbuecher | ||||||||||||||||||
Jean-Paul Noziere: total verrueckt | ||||||||||||||||||
Stephenie Meyer: Bis(s) zum Morgengrauen | ||||||||||||||||||
Kinderbuch | ||||||||||||||||||
Hilke Rosenboom: Melissa und die Meerjungfrau
Jennifer Allison: Gilda Joyce in geheimer Mission Julia Donaldson, Axel Scheffler ( Ill.): Das Riesenmaedchen und die Minipopps |
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Sachbuecher | ||||||||||||||||||
content-tv.com | ||||||||||||||||||