REZENSION |
Mai 2006 | |||||||||||||||||
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Portraets Nadja Einzmann: Dies und das und das, Portraets, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, 176 S.,14 Euro Nadja Einzmanns schmales, handliches Baendchen passt in jede noch so kleine Tasche. Es geht um Kindheit, die jeder in seinen Erinnerungen an wunderbare Momente, aber auch Verletzungen verinnerlicht hat - auch Cornelia, Vanessa oder Marcel. Insgesamt 31 Portraets von Maennern und Frauen im Alter der Autorin, zwischen 30 und 40 berichten in einer kunstvoll, koprimierten Sprache von der Kindheit. Zwei Jahre hat sich die Autorin mit Menschen getroffen, mit ihnen gesprochen, sie ergruendet. Aus diesen Erkundungen formte sie Prosaminiaturen, die von unspektakulaeren Kindheiten erzaehlen. Es sind gescheiterte und erfolgreiche Existenzen dabei, Eigenbroedler, Traeumende, nie in der Gegenwart angekommene, das Leben nur beobachtende, Neurotiker und Aengstliche, Menschen, die hoffen, enttaeuscht wurden, noch Ziele haben oder letztendlich resigniert haben. Die subjektive Sicht auf die Kindheitserlebnisse, die bis in die Gegenwart hinein an Bedeutung nicht verloren haben, praegen das Lebensgefuehl der Befragten. Sie stimmen oftmals traurig, wirken sinnentleert, wenn zum Beispiel Marcel das Dasein mit " Frau und Kindern " ignoriert und nur in der Zukunft lebt, in der er vielleicht reisen wird. Doch bis dahin ist er " in diesem Leben festgeschraubt". Die subjektive Authentizitaet ist den oftmals kurzen Texten genommen, denn die inneren Monologe in der dritten Person erzaehlen stringent gleichfoermig, abgestumpft, unpersoenlich bis hin zu nichtssagend. Die unterkuehlte Darstellung laesst kein Bild von den sprechenden Personen entstehen. Auch wenn Belanglosigkeiten, Schwaechen, Zweifel, die Schuldsuche nach Fehlentwicklungen und die Ablehnung von Verantwortung ( Andrea: Freundschaften ja. " Kinder dagegen lieber nicht." ) menschliche Eigenschaften sind, werden sie in den stilisierten Texten weggewischt Vielleicht liegt das an der emotionslosen, kontrollierten, auch abschreckenden Sprache. " Er hat ja seine Frau kennen gelernt, und sehr schnell diesen Sohn angesetzt in ihr, dass sie sich vor kurzem zu einer Heirat entschlossen." Unbeschwerte Kindheiten sind selten, viel ist die Rede von Einsamkeit, Gewalt oder Missgunst zwischen den Geschwistern, vom ewigen Kampf um Liebe und Anerkennung und der Hoffnung auf Glueck.
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Belletristik | ||||||||||||||||||
Anne Chaplet: Sauberer Abgang
Dagmar von Gersdorff: Die Erde ist mir Heimat nicht geworden Joanna Trollope: Zweiter Fruehling Magdalen Nabb: Eine Japanerin in Florenz Nadja Einzmann: Dies und das und das Nicholas Shakespeare: In dieser einen Nacht Hoppel-Ich, Meine Fruehlingslektuere, Herausgegeben vom Osterhasen |
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Bilderbuecher | ||||||||||||||||||
Emily Gravett: Achtung, Wolf!
Peter Geissler: Fritzi und sein Dromedar Peter Hacks / Katja Wehner ( Ill.): Prospers Telefon The Tjong-Khing: Die Torte ist weg! Thomas Rosenloecher, Jacky Gleich ( Ill.): Das langgestreckte Wunder |
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Hoer CD's Belletristik | ||||||||||||||||||
Jugendbuecher | ||||||||||||||||||
Jean-Paul Noziere: total verrueckt | ||||||||||||||||||
Stephenie Meyer: Bis(s) zum Morgengrauen | ||||||||||||||||||
Kinderbuch | ||||||||||||||||||
Hilke Rosenboom: Melissa und die Meerjungfrau
Jennifer Allison: Gilda Joyce in geheimer Mission Julia Donaldson, Axel Scheffler ( Ill.): Das Riesenmaedchen und die Minipopps |
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Sachbuecher | ||||||||||||||||||
content-tv.com | ||||||||||||||||||