REZENSION |
Mai 2006 | |||||||||||||||||
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Bilderbuecher - Fussball Rotraut Susanne Berner: Karlchen vor, noch ein Tor!, Carl Hanser Verlag, Muenchen 2006, 32 S., 12,90 Euro Philip Waechter: Sehr beruehmt, Beltz & Gelberg, Weinheim 2006, 64 S., 9,90 Euro Karsten Teich: Wie Kaiser Franz den Fussball erfand, Fischer Schatzinsel, Frankfurt a.M. 2006, 32 S., 12,50 Euro M. Baltscheit & Ulf K.: Kurz der Kicker, Altberliner Verlag, Muenchen 2006, 48 S., 12,90 Euro ____________________________________________________________ Auch die Bilderbuchszene kann sich der Fussballbegeisterung nicht entziehen. Allen voran ist Karlchen am Ball in Rotraut Susanne Berners Bilderbuch " Karlchen vor, noch ein Tor! ". Natuerlich ist seine grosse Familie nebst Freundeskreis wie auch in den bereits erfolgreich veroeffentlichten Karlchengeschichten dabei. Hinter Opas Haus haben die eifrigen Hasen ihren eigenen Bolzplatz mit Toren. Am Beginn der Bildergeschichte spielen nur Papa und Karlchen. Mama, die Ordentliche, darf als Schiedsrichterin fuer die Einhaltung der Regeln sorgen. Doch nach und nach fuellt sich der Platz mit fussballbegeisterten Spielern. Da wird emsig gefoult, gestuermt, ein geradliniger Ball gespielt, auf die Technik gepfiffen und vor allem auf's Tor geschossen. Am Ende besaenftigt ein koestlicher Kirschkuchen die aufgewuehlten Stuermer, Verteidiger und defensiven Spieler. Ganz nebenbei haben die Betrachter und Leser der doch wie immer braven Karlchen- Geschichte auch ein paar Fussballregeln verstanden. Im handlichen Buch von Philip Waechter " Sehr beruehmt" schaut ein selbstbewusster Junge im Fussballer-Outfit laessig das Bein auf dem Ball abstellend den Betrachter an. Sein erster Satz lautet, wie kann es anders sein: "Ich werde Fussballer!" Und was so ein richtiger Sportler ist, der traeumt von der grossen Weltkarriere. Dazu muss man erst einmal auf dem Laufenden sein und Fussballbilder ausschneiden. Der Junge malt sich seine Beruehmtheit in allen Farben aus. Der Witz der Geschichte besteht darin, dass er nicht von seiner Zukunft als Erwachsener traeumt, sondern sich und seinen Erfolg in seinem gegenwaertigen Umfeld sieht. Dieser kindlichen, so harmlosen Vorstellung vom Weltruhm und den ueblichen Allgemeinplaetzen der Fussballer der ersten Liga setzt Waechter wunderbar-witzige Bilder von typischen Alltagssituationen des Helden entgegen. So wird sich unser Millionen schwerer Fussballer keinen Ferrari kaufen, sondern einen kleinen Fisch - sein groesster Traum. Muskeltraining und Schnelligkeit probt der kuenftige Weltstar auf den Treppen zur Wohnung mit seinem kleinen Geschwisterchen im Arm. Ob den Fussballprofi Spitzenvereine unter Vertrag nehmen oder er doch lieber ein beruehmter Schlagzeuger wird - alles ist moeglich! Wie der Fussball ueberhaupt erfunden wurde, erzaehlt Karsten Teich in " Wie Franz Kaiser den Fussball erfand". Und auf diese Idee muss man erst mal kommen. Franz Kaiser sieht ziemlich mickrig aus. Immerhin ist sein voluminoeser Vater der " Seifen - Kaiser ". Garstiger Schmutz ist in der Familie natuerlich Tabu und auch die wohlbeleibte Mutter kann den Putzlappen nicht aus der Hand legen. Eine schwere Last fuer einen Jungen, der gern Ball spielt und mit den Freunden rumtollt. Der arme Franz Kaiser ist mit diesen Eltern, die ja nur sein Bestes wollen, wirklich gestraft. Der Erlass ergeht, dass sich Franzilein nicht mehr eindreckt. Guter Rat ist teuer. Doch Franz ist ja kein dummer Junge und der Zufall hat schon immer geholfen. Von nun an wird nur noch mit den Fuessen Ball gespielt - Fussball! Karsten Teich besticht mit seinen ueberzeichneten Figuren und erzaehlt ueberzeugend eine pointierte Geschichte voller Komik. Uwe Kowalla, "Kurz der Kicker" genannt, gehen bevor er als erfolgreicher Spieler einen entscheidenden Elfmeter ins Tor schiessen muss, eine Reihe von Gedanken an die Zeit als er noch ein kleiner, griesgraemiger Junge war durch den Kopf. Mit " Mir doch egal!" - ein Satz der Eltern die Palme hochgehen laesst - reagiert der kleine Uwe Kowalla auf jedes gute Angebot seiner Umgebung. Sein Vater bringt den stoerrischen Jungen zum Fussballtraining. Und auch dort macht er nur Abschlaege und nervt die anderen mit seinem einfallslosen Satz. Letztendlich ist Klein Uwe allein und verlassen, denn immerhin ist Fussball ja ein Mannschaftsspiel. Doch dann nimmt die Geschichte eine Wendung und Kurz der Kicker interessiert sich endlich fuer die Fussballregeln. Der wichtige Elfmeter geht dann allerdings nicht ins Tor und das hat auch seine guten Seiten - was man bei einem Fussballspiel sicher nicht erwartet. Mit seinen klare Konturen und der ausdrucksstarken Koerpersprache der Kicker unterstreicht Ulf.K Martin Baltscheits Fussballgeschichte. " Das Spiel ist aus, es dauert 90 Minuten, der Ball war rund und gewinnen kann immer nur einer."
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Belletristik | ||||||||||||||||||
Anne Chaplet: Sauberer Abgang
Dagmar von Gersdorff: Die Erde ist mir Heimat nicht geworden Joanna Trollope: Zweiter Fruehling Magdalen Nabb: Eine Japanerin in Florenz Nadja Einzmann: Dies und das und das Nicholas Shakespeare: In dieser einen Nacht Hoppel-Ich, Meine Fruehlingslektuere, Herausgegeben vom Osterhasen |
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Bilderbuecher | ||||||||||||||||||
Emily Gravett: Achtung, Wolf!
Peter Geissler: Fritzi und sein Dromedar Peter Hacks / Katja Wehner ( Ill.): Prospers Telefon The Tjong-Khing: Die Torte ist weg! Thomas Rosenloecher, Jacky Gleich ( Ill.): Das langgestreckte Wunder |
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Hoer CD's Belletristik | ||||||||||||||||||
Jugendbuecher | ||||||||||||||||||
Jean-Paul Noziere: total verrueckt | ||||||||||||||||||
Stephenie Meyer: Bis(s) zum Morgengrauen | ||||||||||||||||||
Kinderbuch | ||||||||||||||||||
Hilke Rosenboom: Melissa und die Meerjungfrau
Jennifer Allison: Gilda Joyce in geheimer Mission Julia Donaldson, Axel Scheffler ( Ill.): Das Riesenmaedchen und die Minipopps |
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Sachbuecher | ||||||||||||||||||
content-tv.com | ||||||||||||||||||