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Thomas Mann: Weihnachten bei den Buddenbrooks, Fischer Schatzinsel, Frankfurt a.M. 2005, 96 S. , 9,90 Euro Thomas Mann erhielt 1929 fuer seinen Roman “ Die Buddenbrooks -Verfall einer Familie” den Nobelpreis fuer Literatur. Im Herbst 1901 veroeffentlichte sein Verleger Samuel Fischer den Familien- und Gesellschaftsroman, der bis heute durch seine exzellente Sprache und die genaue Beobachtung der Zeit beeindruckt. Thomas Mann zelebrierte auch mit seiner Familie ein verzaubertes Weihnachtsfest. Bei den Schilderungen des Weihnachtskapitels bei den Buddenbrooks griff er auf seine Erinnerungen an die eigene Kindheit zurueck. Aus Hannos Sicht, dem Sohn des Konsuls Thomas Buddenbrook, schildert Thomas Mann das grosszuegige, aeusserst feierliche, (“...die Stimmung gemahnte, wie der Senator ganz vorsichtig seinem Onkel Justus zufluesterte, ein wenig an die eines Leichenbegaengnisses.”) Weihnachtsfest im Hause der Grossmutter, der Konsulin Elisabeth Buddenbrook. Bereits in der Vorweihnachtszeit beginnen die Geheimnisse, wenn Hanno morgens auf seiner Bettdecke, der Bettvorlage und den Kleidern knisterndes Flittergold findet, als seien die Engel vorbeigerauscht. Der Knecht Ruprecht schaut vorbei, wedelt mit der Rute und laesst die braven Kinder, die auch immer beten, in seinen Sack mit Aepfeln und goldenen Nuessen greifen. Seltsamerweise vergisst er den Sack wieder mitzunehmen. Hanno wuenscht sich inniglich ein Puppentheater, um den “Fidelio” nachspielen zu koennen und sich Stuecke fuer die Buehne auszudenken. Er ist neben der Mutter der einzige in der Familie, der wirklich musikalisch ist. Durch seinen Blick betrachtet der Leser die grosse Familie nebst Bediensteten. Beim Gesang der christlichen Lieder schweift der Blick durch den Raum, verweilt bei den einzelnen Figuren des Romans und beschreibt den riesigen Tannenbaum mit dem Engel an der Spitze und dem festlichen Schmuck. Hannos Weihnachtswuensche werden mehr als erfuellt. Onkel Christian jedoch verdirbt Hannos kuenstlerische Hoehenfluege, denn in einer sentimentalen Szene erinnert sich der Hypochonder seiner verkrachten Existenz, wofuer Hanno wenig Verstaendnis geschweige denn Interesse aufbringen kann. Er ist zwar das Kind, dass unter die Familienchronik instinktiv einen Schlussstrich ziehen wird und doch, geniesst er noch den naiven Augenblick des Weihnachtswunders im wohlhabenden Haus der Grosseltern. Die Vignetten von Reinhard Michl und das sepiagetoente Schriftbild unterstreichen das stimmungsvoller Atmosphaere des Kapitel aus dem Klassiker. Wer lang nicht mehr in den Roman “ Die Buddenbrooks” hineingelesen hat, bekommt durch dieses schmale Baendchen sicher wieder Lust an den Hoehen und Tiefen der Luebeck’schen Kaufmannsfamilie teilzuhaben.
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Frank Goosen: Sechs silberne Saiten
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Sven Nordquist: Findus wartet auf Weihnachten
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