SUMMER 2005 |
REZENSION |
KINDERBUCH | ||||||
Cressida Cowell: Seeraeubern leicht gemacht, Ein Handbuch fuer Wikinger von Hicks dem Hartnaeckigen, Aus dem Englischen von Karlheinz Duerr, Arena Verlag, Wuerzburg 2005, 223 Seiten, 10,50 Euro Im ersten Teil der Hicks- Memoiren " Drachenzaehmen leicht gemacht, Ein Handbuch fuer Wikinger " hat der nicht gerade strahlende Held Hicks der Hartnaeckige vom Hauenstein der Dritte, die Hoffnung und der Erbe des Stammes der Raeuberischen Raufbolde von seiner Reifepruefung zum " Drachenmeister " ausfuehrlich berichtet. Bei diesem schwierigen Examen sollten alle Jungen des Stammes einen moeglichst blutruenstigen Drachen fangen und zaehmen. Hicks Drache Zahnlos ist nicht gerade eine imposante oder besonders mutige Ausgabe dieser Spezies. Auch wenn es verboten ist, unterhaelt sich Hicks auf Drachenesisch, er ist der einzige, der diese Muttersprache der Drachen beherrscht, mit seinem launischen, frechen Vierbeiner. Richtig gefaehrlich soll es aber erst werden als sich dem Stamm der Wikinger ein uralter, boesartiger, riesiger Meeresdrachen naehert. Hicks schafft es, das Ungeheuer mit seinen Sprachkenntnissen zu verblueffen. Aber das ist nun alles Schnee von gestern, denn die Wikingerjungen haben ihre vierjaehrige Piratenausbildung vor sich und dazu gehoeren so aufregende Unterrichtsfaecher wie Schwertkampf auf Hoher See ohne Regeln, Unverschaemtes Benehmen, Raubtechniken oder Hirnlose Gewalt, die vom Lehrausbilder Grobian, dem Ruelpser bei jedem Wetter gnadenlos durchgezogen werden. In der Babarenwelt dreht sich alles um den staerksten Kaempfer und Hicks, unser Memoirenschreiber, und sein Freund Fischbein sind einfach fuer diese Form der Auseinandersetzung nicht geschaffen. Hicks schaut lieber in ein gutes Buch. Dafuer haben seine Mitschueler in der Piratenausbildung allen voran sein persoenlicher Feind Rotznase wenig Verstaendnis. Als ploetzlich ein Sarg vor den Augen der Wikinger auftaucht, setzen die Abenteurer sich ueber den deutlichen Hinweis hinweg, dass er nicht zu oeffnen sei. Der geheimnisvolle Alwin wird aus dem Vehikel geschwemmt und mit ihm die Schatzkarte von Grimmbart dem Abscheulichen. Die Gier nach Gold raubt den Wikingern den Verstand. Nur der Drache Zahnlos warnt vergeblich vor dem Fremden, dessen scheinheilige Freundlichkeit eigentlich alle skeptisch machen muesste. Angeblich befindet sich der immense Goldschatz auf der Totenkopfinsel, die die blutruenstigen Schaedelknackerdrachen, die weder sehen noch riechen koennen, bevoelkern. Die Wikinger nehmen erstmal ein Bad, eine schwere Strafe fuer jeden todesmutigen Kaempfer und machen sich auf den Weg in den gewissen Tod. Auch wenn Hicks im ersten Teil der Abenteuergeschichte keine ruhmreiche Rolle spielt, hat er im zweiten Teil, in dem er erstmals feststellt, dass er Linkshaender ist, noch eine Menge Gelegenheiten um sich hervorzutun. Allerdings wird der Stamm der Raeuberischen Raufbolde im Gegensatz zu den Lesern davon nichts erfahren und das ist auch gut so, denn Reichtum verdirbt bekanntlich den Charakter. Cressida Cowell spielt auch in der spannenden Fortsetzung auf leichthaendige, unterhaltsame Weise mit allen Facetten des Abenteuergenres. Ein wunderbarer Lesespass fuer alle, die Wikinger, Drachen, Anti-Helden und vor allem verwegene Geschichten moegen.
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