Berlinale Special 2006 - Reviews and reports.

Berlin International Film Festival 2006

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KINDERFILMFEST
Lapislazuli - Im Auge des Baeren

Regie: Wolfgang Murnberger / Oesterreich, Deutschland / Luxemburg 2006

Wie lebt sich das Leben vor Tausenden von Jahren, ohne Computer, Eis am Stil oder feste Haeuser? Sophie, ein Maedchen hat sich diese Fragen sicher nie gestellt bis sie den Neanderthalerjungen Bataa trifft. Die Neanderthaler waren eine Gruppe von Menschen. Spezielle Hominiden, die in der Zeit vor ungefaehr 200.000 und 30.000 Jahren in Europa lebten. Sie hatten ein genauso grosses Gehirn wie wir, also scheinen sie uns sehr nah zu sein. Aber in Wahrheit gibt es eine Menge Unterschiede zwischen den Neanderthalern und uns. Doch mit diesen Details will der Film “ Lapislazuli - Das Auge des Baeren “ sich gar nicht aufhalten. In der Geschichte, die zwischen realer Historie und Klamauk schwankt, wird durch den Einschlag eines Meteoriten ein Vormensch, ein Neanderthalerjunge hoch in den Bergen der Alpen zum Leben erweckt. Die Begegnung Bataas mit Sophie, einem Maedchen, das ihre Mutter verloren hat und nun in ihrer neuen Patchworkfamilie sich nicht wohl fuehlt, ist ein spannender Ansatz. Aber dabei bleibt es auch. Die Geschichte kann sich nicht entscheiden, ob sie nun eine Komoedie sein will oder eine ernsthafte Story ueber die Existenz unserer Vorfahren und die moderne Zivilisation. Auf duemmliche Weise werden die Wissenschaftler karikiert, die des “ Wilden” habhaft werden wollen und sich mit ihm in einer Art Schnalzsprache unterhalten. Bataa, der wie der Clan der Baerenmenschen Lapislazuli zerstoesst, um damit die Haare und den Koerper einzureiben, verfuegt ueber eine Lautsprache, zu der die Neanderthaler anatomisch auch faehig waren. Aber auch ohne Dolmetscher verstehen sich Sophie und der Junge. Vermittelnd greift ein Einsiedler ein, der sich mit dem Ahnenkult der Vormenschen auskennt. Bataa kann in unserer Welt nicht ueberleben, das muss Sophie schmerzlich erkennen. Der Rest der Geschichte ist voraussehbar.