Berlinale Special 2006 - Reviews and reports.
Berlin International Film Festival 2006 |
|||||||
KINDERFILMFEST/14+ | |||||||
Fyra Veckor I Juni / Four Weeks in June Regie: Henry Meyer / Schweden 2005 |
|||||||
Geschichten, die tief in die Vergangenheit reichen und das gegenwaertige Leben immernoch bestimmen, um diese Art von Erinnerungen dreht sich der schwedische Film von Henry Meyer “Four Weeks in June”. Die junge Sandra, die vom Leben zuviel erwartet und Lilly, eine alte Frau, deren Jahre gezaehlt zu sein scheinen, stranden beide in einem baufaelligen Haus. Polnische Schwarzarbeiter rekonstruieren den Block. Lilly will ihre Wohnung trotz Laerm und Schmutz nicht verlassen und Sandra mietet die kleinen Zimmer, da sie in dem Ort ihre vom Jugendgericht erlassene Strafe abarbeiten muss. Sie hat ihren untreuen Ex-Freund gefaehrlich verletzt. Zwischen den beiden Frauen, der verschlossenen Sandra und der trotz hohem Alter noch lebensnahen nur koerperlich schwachen Lilly entsteht eine vertrauensvolle, wie ungewoehnliche Freundschaft. Lilly offenbart Sandra eine Geschichte aus ihrem Leben, die sie nie jemandem vorher erzaehlt hat. Lilly ist Juedin und liebte einen Mann, dessen Familie sie nicht akzeptierte. Als Lilli schwanger ist, heiratet sie Herbert, der nie erfahren wird, dass Rebecca nicht sein Kind ist. Sandra fordert Lilly auf, der Tochter die Wahrheit zu sagen, denn sie ist der Meinung aus eigener, schmerzlicher Erfahrung, man soll wissen, wo seine Wurzeln sind. Trotz aller Kaelte, die Sandra auch austrahlen kann, geht von ihr eine ungeheure Direktheit und Lebenslust aus. Als sich Marek, einer der polnischen Bauarbeiter in Sandra verliebt, beginnt fuer beide eine intensive Zeit der unentschlossenen Annaeherung und Abstossung. Henry Meyers Film wirkt wie ein Kammerspiel, beruehrt und ueberzeugt durch das intensive Spiel der Darsteller. Tuva Novotny, die Darstellerin der Sandra, zeigt Verletztlichkeit, Lebenswillen und vor allem Mitgefuehl. Es ist die eindrucksvolle Geschichte von Aussenseitern, die um ihr Lebensglueck mit allen Mitteln kaempfen und nicht stranden wollen.
|
|||||||